Das Glück hat zwei Flügel,ruft schrill aus heiterem Himmel und fliegt spektakuläre Manöver. Wer in diesem schnakenreichen Sommer Mauerseglern unterm Dach beheimatet hat,kann sich glücklich schätzen,wie Rudi Apel vom NABU Görwihl. Die Mauersegler finden unterm Dachspitz seines Hauses in neun Metern Höhe eine eigens für sie gebaute Unterkunft. Weil sich die ersten der gefiederten Sommergäste schon verabschiedet haben,jagen statt eines Dutzends nur noch eine Handvoll Segler über Wiese,Teich und Regentonne nach Insekten. Doch Apus apus bleibt seinem Nistplatz treu und kommt auch nächstes Jahr wieder. Anbauen lohnt sich also. „Wer jetzt für die nächste Schnakensaison vorbeugen möchte,sollte Vogelnistkästen aufhängen und den Garten naturnah,insekten- und vogelfreundlich gestalten. Denn das hilft allen Insektenjägern – und damit auch uns“,sagt Apel.
Jetzt in Zukunft investieren: Nistplätze schaffen
Wo kein Heim,da kein Vogelnachwuchs. Wer jetzt sein Haus renoviert und durch Isolation oder Dachsanierung in den Klimaschutz investiert,sollte Nistplätze für Arten,wie Mauersegler und Mehlschwalbe,gleich mitplanen. Und auch ohne Renovierung gilt: Schaffen Sie Platz für gebäudebewohnende Vogelarten! Mauersegler sind auf der Vorwarnliste der Roten Liste,weil die wendigen Flieger mit den sichelförmigen Flügeln zu wenige Nistplätze in luftiger Höhe finden. Der NABU ruft daher Vogelfreundinnen und -freunde,Kommunen,Unternehmen und Vereine auf,an ihren Gebäuden mehr Wohnraum für Gebäudebrüter zu schaffen. „Nutzen Sie die Zeit bis zur Rückkehr der Mauersegler kommenden April,um die Tiere durch Nisthilfen und blühende,naturnahe Grünflächen mit ausreichendem Insektenangebot zu begrüßen“,rät Bosch.
Hintergrund zum Mauersegler:
Name: Der „Mauersegler“ (Apus apus) segelt häufig an den Mauern entlang. „Apus apus“ leitet sich vom griechischen Wort für „fußlos“ ab,ein Hinweis auf die kurzen Füße.
Verwandte: Zur Familie der Eigentlichen Segler (Apodidae) gehört in Deutschland nur noch der Alpensegler,der hierzulande in der Gegend von Freiburg im Breisgau brütet – mit Ausbreitungstendenz.
Aussehen: Mit mehr als 40 Zentimetern Flügelspannweite ist er deutlich größer als unsere Schwalben. Die Flügel sind lang und sichelförmig,der Schwanz kurz und gegabelt,das Gefieder,bis auf die grauweiße Kehle,bräunlich bis rußschwarz.
Kulturfolger: Mauersegler sind ursprünglich Fels- und Baumbrüter. Heute bauen sie ihre Nester an hohen Gebäuden,wie Wohnblocks,Altbauten,Türmen und Fabriken. Das flache Nest besteht vor allem aus Halmen,Blättern,Haaren oder Federn. Es wird mit Speichel zusammengeklebt. Je Brutsaison ziehen Mauersegler maximal drei Jungvögel groß. Sie brüten in Kolonien mit anderen und werden bis zu 20 Jahre alt.
Mauersegler unterstützen:
Einen Nistkasten für Mauersegler kaufen oder selber bauen
Tipps für den Vogelgarten
Artenschutz am Haus
Foto oben: Mauersegler (Horst Engler_naturgucker_aR)
Foto unten: Mauerseglernisthilfen (Rolf Juergens)
PM NABU (Naturschutzbund Deutschland),Landesverband Baden-Württemberg e. V.