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Wissenschaftler aus dem Forschungsteam vor riesigem Spinnennetz
Foto: Marek Audy / Urak et al. 2025,Subterranean Biology,CC / 4.0 / dpa
Was Forschende in einer entlegenen Höhle an der Grenze von Griechenland und Albanien gefunden haben,klingt für viele wohl nach einem Albtraum – faszinierend ist es doch: Wissenschaftler rund um den Biologen István Urák sind dort auf den nach ihren Angaben größten bekannten Spinnennetz-Komplex der Welt gestoßen. Er ist rund 106 Quadratmeter groß und soll mehr als 111.000 Spinnen beherbergen,heißt es im Fachjournal »Subterranean Biology«
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Das gewaltige Geflecht zieht sich entlang von Felswänden eines Gangs der sogenannten Schwefelhöhle und besteht aus zahllosen trichterförmigen Teilstrukturen. Nach Angaben der Wissenschaftler handelt es sich um eine Art Netzmosaik,das von zwei unterschiedlichen Spinnenarten gemeinsam errichtet wurde. Solch ein Verhalten wurde bisher nicht beobachtet.
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Genetische Analysen zeigten,dass die Spinnen in der Höhle von ihren Artverwandten andernorts deutlich abweichen – sowohl im Erbgut als auch in der Zusammensetzung ihres Mikrobioms. Die Forscher sprechen von einem möglichen Anpassungsprozess an die unterirdische Umgebung.
Das Team hofft,die empfindliche Kolonie schützen zu können,obwohl die Höhle in einem grenzüberschreitenden Gebiet liegt,berichtet der griechische Rundfunk (ERT).
lki/dpa