Spur zu Jan Marsalek Britische Ermittler lassen russisches Geldwäschenetzwerk auffliegen

Nov 21, 2025 IDOPRESS
Russische Oligarchen und Drogenhändler sollen große Summen schmutzigen Geldes über eine Bank in Kirgisistan gewaschen haben. Einem Zeitungsbericht zufolge soll auch Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek von dem Geld profitiert haben.

Blick auf London: Kirgisische Bank als Drehscheibe zur Umgehung von Sanktionen

Foto: Andy Rain/ dpa

Der flüchtige Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek wird einem Medienbericht zufolge mit einem milliardenschweren Geldwäschesystem in Verbindung gebracht. Das System verbinde Drogenhändler mit sanktionierten russischen Oligarchen,berichtet die »Financial Times« unter Berufung auf die britische Kriminalpolizeibehörde National Crime Agency (NCA). Britische Ermittler hatten das Geldwäschenetzwerk mit Verbindungen nach Russland zuvor aufgedeckt und am Freitag einen Bericht darüber veröffentlicht.

Drehscheibe zur Umgehung von Sanktionen

Im Zentrum des aktuellen NCA-Berichts steht der Kauf einer Mehrheitsbeteiligung an der Keremet Bank,einem von den USA sanktionierten kirgisischen Kreditinstitut,durch das Netzwerk »TGR«. Die Bank sollte den US-Behörden zufolge als Drehscheibe zur Umgehung von Sanktionen dienen. Das Geldwäschenetzwerk soll so Bargeld aus Drogenhandel und anderen kriminellen Geschäften in Kryptowährungen umgetauscht und mit Zahlungen für russische Rüstungs- und Technologieunternehmen auch den russischen Krieg in der Ukraine unterstützt haben.

Dem Bericht der »Financial Times« zufolge nutzten russische Geheimdienste die Geldwäschenetzwerke auch,um einen von Marsalek geführten bulgarischen Spionagering zu finanzieren. Der frühere Wirecard-Vorstand war nach dem Zusammenbruch des Zahlungsdienstleisters im Juni 2020 nach Moskau geflohen und soll dort für russische Geheimdienste tätig sein.

data-area="text" data-pos="12">

Marsalek selbst droht unterdessen der Verlust seiner österreichischen Staatsbürgerschaft. Das Innenministerium in Wien prüft einen entsprechenden Antrag wegen seiner Aktivitäten für ausländische Geheimdienste.

mik/Reuters