Luxusprodukt Kopi Luwak Weshalb der Kaffee aus Kot so besonders schmeckt

Oct 27, 2025 IDOPRESS
Erdig, schokoladig und sehr teuer: Kopi Luwak ist Kaffee aus Schleichkatzenkot – und ein Luxusprodukt. Was seinen Geschmack auszeichnet, haben Forschende untersucht. Hier die Fun Facts für den nächsten Kaffeeklatsch.

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Eine Schleichkatze in Jakarta,Indonesien: 70 Euro pro Tasse Kaffee

Foto: Cavan Images / IMAGO

Der Fleckenmusang,manchen Menschen besser bekannt als Lieferant des legendären Kopi Luwak,veredelt Kaffeebohnen auf ganz eigene Weise: Die in Asien vorkommende Schleichkatze frisst die Früchte,verdaut das Fruchtfleisch – und was hinten herauskommt,ist die Grundzutat für einen der weltweit teuersten Kaffees.

Bis zu 1300 Dollar pro Kilo,umgerechnet mehr als 1200 Euro,lassen sich Menschen den Katzenkacke-Kaffee kosten. Das sind etwa 75 Dollar pro Tasse,also rund 70 Euro. Dafür soll er mit wenig Säure besonders mild,erdig und schokoladig schmecken.

Forscher aus Indien wollten wissen: Macht die Verdauung im Schleichkatzenkörper tatsächlich einen Unterschied? Sie sammelten 68 Fleckenmusang-Kotproben auf Robusta-Plantagen in Karnataka,Indien,und zum Vergleich reife Kaffeekirschen von jeder Plantage.

Ungeröstete Bohnen

Alle Bohnenproben wurden nach der Reinigung für die chemische Analyse gemahlen – und siehe da: Die Exkrementenextrakte enthalten mehr Fette und Fettsäureester als direkt geerntete Bohnen,wie das Team in der Fachzeitschrift »Scientific Reports«

berichtet. Besonders Letztere sollen für die Aromen in Kaffee relevant sein; sie helfen etwa dabei,verschiedene Sorten voneinander zu unterscheiden.

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Forschende haben den Kot der Schleichkatze vor Ort fotografiert

Foto: Ramit Mitra

Das stützt die These,dass der vermeintlich bessere Geschmack von Kopi Luwak auf die Chemie zurückzuführen ist. Die Verfasser der aktuellen Studie vermuten,dass die Fermentation im Katzenbauch für das besondere Aroma sorgt.

Neben Kopi Luwak aus Asien gibt es Schleichkatzen-Kaffee aus afrikanischen Ländern wie Äthiopien. Dort sind Zibetkatzen verantwortlich,der Prozess aber ist vergleichbar: Die Tiere fressen die Kaffeekirschen,scheiden die Bohnen aus,diese werden gesammelt und weiterverarbeitet. Der Geschmack variiert,manche beschreiben ihn als vergleichsweise kräftiger und fruchtiger.

Eine Studie aus dem Jahr 2004 zeigte bereits,dass Bohnen,die von Schleichkatzen verarbeitet wurden,durch den Kontakt mit Magensäften aufgeraut und spröde sind. Und eine Veröffentlichung aus dem Jahr 2019 ergab,dass geröstete Kopi-Luwak-Bohnen weniger Protein und mehr Fett enthalten als gewöhnliche geröstete Arabica-Bohnen.

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Die Forschenden betonen,dass Schleichkatzen in ihrem Untersuchungsgebiet frei leben und sich von wild wachsenden Früchten ernähren. Drei verschiedene Arten würden dort vorkommen,wobei der Fleckenmusang am häufigsten sei. Diese Art gilt laut der Roten Liste der IUCN bisher als »nicht gefährdet«,wobei der Bestand abnimmt. Die beiden anderen Arten haben hingegen stark fragmentierte und kleine Populationen und werden nur selten gesichtet.

alw