Energiewende Bundesrechnungshof warnt vor Milliardenrisiken bei Wasserstoff-Förderung

Oct 29, 2025 IDOPRESS
Wasserstoff soll beim klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft eine Schlüsselrolle spielen. Die Bundesregierung fördert die Umstellung mit Milliarden – doch der Bundesrechnungshof sieht massive Risiken für Steuerzahler.

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Wasserstoff-Produktionsanlage in Oberhausen

Foto: Rupert Oberhäuser / picture alliance

Wenig Angebot,wenig Nachfrage: Der Bundesrechnungshof warnt wegen Verzögerungen beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland vor Milliardenrisiken für den Steuerzahler.

Es drohe eine staatliche Dauerförderung mit erheblichen Folgen für die Bundesfinanzen,heißt es in einem Sonderbericht der Behörde (hier finden Sie den Bericht

im Original). Die Bundesregierung wolle eine Wasserstoffwirtschaft etablieren,um das gesetzliche Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 zu erreichen. »Trotz Förderung in Milliardenhöhe verfehlt sie die Ziele ihrer Wasserstoffstrategie«,heißt es in dem Bericht. »Das gefährdet das Erreichen der Klimaneutralität,den Industriestandort Deutschland sowie stabile Bundesfinanzen.«

Vor allem klimaneutral produzierter Wasserstoff soll eine Schlüsselrolle beim Umbau der Stahl- und Chemieindustrie spielen und fossile Energieträger ersetzen. Wasserstoff ist derzeit aber noch nicht ausreichend verfügbar und vergleichsweise teuer. »Angebot und Nachfrage bleiben deutlich hinter den Erwartungen zurück«,sagte der Präsident des Bundesrechnungshofes,Kay Scheller.

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Der Bundesrechnungshof schreibt weiter,ohne verbindliche Vorgaben zur Umrüstung von Gaskraftwerken auf Wasserstoff fehle ein wichtiger Nachfrageimpuls für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Die Bundesregierung plant eine staatliche Förderung für den Bau neuer Gaskraftwerke. Offen ist aber,inwiefern es dabei Vorgaben zur späteren Umrüstung auf Wasserstoff geben soll.

mic/dpa