Neuer Job für Ex-FDP-Chef Christian Lindner geht unter die Gebrauchtwagenhändler

Nov 13, 2025 IDOPRESS
Eigentlich gilt der frühere Finanzminister ja als Porsche-affin. Nun wechselt Christian Lindner die Preisklasse: Er steigt in den Vorstand eines Autodiscounters ein.

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Christian Linder 2018 in seinem Porsche 911 SC

Foto: Dennis Williamson

Dass er ein Autofan ist,hat Christian Lindner,46,schon selbst oft erzählt. So sagte der frühere Bundesfinanzminister einst dem SPIEGEL,dass das erste Wort seines Lebens »Auto« gewesen sei

. Heilig scheint ihm vor allem sein Porsche 911 zu sein. Vergangenes Jahr liebäugelte er medienwirksam eine Weile damit,den Oldtimer zu verkaufen,überlegte es sich dann aber doch anders.

Ob Porsche oder nicht,die Beziehung zwischen dem früheren FDP-Chef und dem Automobil darf getrost als eng gelten. Da verwundert es nicht,dass Lindner nach seinem Ausscheiden aus der Politik nun offenbar einen Posten in der Automobilbranche übernimmt. Nach übereinstimmenden Medienberichten wird er stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei Autoland,einem Discounter für Neu- und Gebrauchtwagen.

»Eine Frage der Freiheit«

»Dass ich in die Autobranche gehe,wird niemanden überraschen«,zitiert die »Bild«-Zeitung Lindner

. Für ihn sei individuelle Mobilität »eine Frage der Freiheit«. Das Auto dürfe »nicht zum Luxusgut für wenige werden«,sondern müsse bezahlbar sein. Den Namen des Unternehmens nahm der Ex-Politiker allerdings nicht in den Mund. Auf SPIEGEL-Anfrage wollte Lindner sich zunächst nicht äußern und verwies auf eine für Mittwoch geplante Pressemitteilung des Unternehmens. Am Dienstagabend dann postete Lindner die Info in eigener Sache aber schon mal auf dem Portal LinkedIn.

Über Lindners Wechsel berichtete auch das Fachmagazin »Autohaus«. In dem Bericht kommen sowohl Autoland-Chef Wilhelm Anclam als auch Lindner selbst zu Wort. »Er trat stets mit Überzeugung für den Mittelstand und für die Interessen der Autofahrer ein. Und das wird er auch außerhalb der Politik fortsetzen«,sagte Anclam über Lindner. Dieser gab zurück,das Unternehmen werde »aus gutem Grunde in der Branche bildhaft als der ›Auto-Aldi‹ charakterisiert«. Ihm gefalle die Effizienz des Unternehmens und die kurzen Entscheidungswege. »Das habe ich in den vielen Sitzungen in der Politik anders erfahren müssen«,sagte der künftige Gebrauchtwagenhändler Lindner.

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sol/flo/mel