Mehr Wagniskapital fließt in den Süden Bayern sticht Berlin als Start-up-Hochburg aus

Jul 18, 2025 IDOPRESS
Berlin galt lange als Gründer-Hotspot. Doch nun wird die Hauptstadt laut einer Analyse von Bayern überholt: Dort ziehen Start-ups immer mehr Geld von Investoren an, die vor allem auf zwei Trends setzen.

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München ist ein Magnet für Wagniskapital

Foto: Peter Kneffel / dpa

In der Gründerbranche vollziehen sich laut einer Analyse der Beratungsgesellschaft EY fundamentale Veränderungen: Demnach hängt Bayern die lange unangefochtene Start-up-Metropole Berlin ab. EY spricht in einer Analyse gar von einer »Wachablösung«.

Im ersten Halbjahr sammelten bayerische Wachstumsfirmen demnach knapp 2,1 Milliarden Euro Wagniskapital ein und damit deutlich mehr als Start-ups aus Berlin (1,5 Milliarden). Dabei profitierten bayerische Start-ups vom Boom um Rüstung und künstliche Intelligenz (KI)

,schreibt EY.

Laut der Analyse stieg das Wagniskapital für deutsche Start-ups im ersten Halbjahr um ein Drittel auf 4,6 Milliarden Euro – davon ging knapp jeder zweite Euro nach Bayern.

Wagniskapital,mit dem sich Fonds und Konzerne an Start-ups beteiligen,ist entscheidend für Wachstum in der Gründerbranche.

»Die Gewichte verschieben sich«

Während Wachstumsfirmen aus dem Freistaat die Gelder binnen Jahresfrist fast vervierfachen konnten,stand in Berlin ein Plus von 41 Prozent. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gab es sogar Rückgänge.

Bereits 2024 habe Bayern hauchdünn vor Berlin gelegen,nun werde der Vorsprung deutlich,so die Analyse. »Das Start-up-Ökosystem in Deutschland hat sich in den vergangenen zwei Jahren deutlich verändert,die Gewichte verschieben sich«,sagte EY-Partner Thomas Prüver.

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Die Studie zeigt zudem,dass sich die Gründerbranche von ihrer Krise nach dem Ende des Coronabooms erholt. Mit der Summe von 4,6 Milliarden Euro Wagniskapital bundesweit verbuchten deutsche Start-ups das drittbeste erste Halbjahr seit 2015,so EY. Auch wuchs die Zahl der Finanzierungsrunden und der großen Deals jenseits von 100 Millionen Euro.

Die Start-up-Branche habe nach dem Rekordjahr 2021 eine harte Landung erlebt,als Ganzes sei sie »aber offenbar gestärkt aus dieser Phase hervorgegangen«.

mmq/dpa