Auswirkungen auf Pflanzen und Bestäuber Wilde Vanille gerät durch Klimawandel in Gefahr

Jul 7, 2025 IDOPRESS
Der Lebensraum der wilden Vanille und ihrer Bestäuber dürfte durch die Erderwärmung schrumpfen. Das könnte die Produktion des beliebten Gewürzes gefährden.

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Biene bei Bestäubung einer Vanillepflanze

Foto: Charlotte Watteyn / Eurekalert / dpa

Die Erderwärmung bedroht den Lebensraum von Vanillepflanzen und könnte langfristig die weltweite Vanilleproduktion gefährden. Wie Forschende der belgischen Universität Leuven und der Universität von Costa Rica im Fachjournal »Frontiers in Plant Science« berichten,dürften durch Klimaextreme die Lebensräume wilder Vanillearten und ihrer meist tierischen Bestäuber zunehmend schrumpfen.

Wilde Vanille wächst vorwiegend in tropischen Regionen Mittelamerikas. »Der Erhalt der natürlichen Populationen dieser wilden Arten und damit der großen genetischen Vielfalt,die sie repräsentieren,ist von entscheidender Bedeutung,um die Zukunft der Vanille zu sichern«,schreibt das Forscherteam in einer Mitteilung.

Rückgang einzelner Arten um mehr als die Hälfte

Die Forschenden modellierten am Computer,wie sich die Verbreitung von elf Vanillearten und sieben Bienenarten bis zum Jahr 2050 verändern könnte. Sie schauten sich dafür zwei Szenarios an: eines mit moderatem Klimaschutz und eines mit mehr Konflikten und weniger globalem Klimaschutz.

Während einige Vanillearten ihre Lebensräume in einem wärmeren Klima ausweiten können,droht anderen demnach ein Rückgang um mehr als die Hälfte. Noch dramatischer war das Ergebnis für die Bienen. Für alle Arten ergaben die Modellierungen,dass geeignete Lebensräume zurückgehen.

Blüten und Bienen finden nicht mehr zueinander

Durch die Veränderung werden sich der Studie zufolge die Lebensräume von Bestäubern und Bestäubten weniger überschneiden. »Eine Entkopplung von Pflanzen und ihren Bestäubern könnte das Überleben wilder Vanillearten gefährden«,warnt Charlotte Watteyn,die Erstautorin der Studie.

Besonders problematisch: Die Arten sind meist auf wenige oder sogar einzelne Bestäuber spezialisiert. Ersatzbeziehungen seien daher kaum möglich. Bei Arten,die auf eine einzelne Bienengattung angewiesen sind,könnte die Überschneidung der Lebensräume gar um 60 bis 90 Prozent schrumpfen.

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Wilde Vanillepflanzen sind auch für die Landwirtschaft bedeutsam: Kommerziell genutzte Vanille (Vanilla planifolia) verfügt über eine geringe genetische Vielfalt,was sie besonders anfällig für Krankheiten,Trockenheit und Hitze macht. Sie ist damit ohnehin schon ein Opfer der Erderwärmung.

Für Vanilleeis,-pudding und andere Süßspeisen könnte sich die Erderwärmung ähnlich auswirken wie heute schon bei vielen anderen Lebensmitteln: So sorgen schlechte Ernten immer wieder für Knappheit unter anderem von Kaffee,Schokolade

oder Olivenöl – und damit für höhere Preise.

msk/dpa